Ich liebe dieses Bild! Nicht nur das ich das Styling davon übernehmen durfte, es ist auch mein erstes Bild gewesen, was ich mit Photoshop bearbeitet habe!
Gleich vorweg! Nein, Du musst kein Photoshop beherrschen! Du kannst Deine Bilder auch wesentlich leichter - und vor allem schneller - bearbeiten. Gerade für Instagram und im Privatkundenbereich reichen einfache Apps vollkommen aus.
Aber von Anfang an...
In Zeiten von Social Media sind es nicht mehr nur die sogenannten Influencer, die ihre Kanäle pflegen müssen, auch wir als Make Up Artists kommen nicht mehr umhin sich mit diesen Medien auseinander zu setzen. Heute reicht es nicht mehr aus eine halbwegs intakte Website zu haben, wir müssen rund um die Uhr kommunizieren, uns über unsere Kanäle vermarkten, Kontakte knüpfen, Kontakte pflegen, uns Kunden präsentieren. Die alte Portfoliomappe ist out, hoch lebe unser Instagram Feed.
Aber auch hier reicht es schon lange nicht mehr aus wahllos Bilder reinzustellen, nein es muss eine Harmonie herrschen, die den neuen Gast auf unserem Profil direkt einlädt zu verharren. Bilder müssen professionell aussehen, ansprechend sein, uns Wiederspiegeln, uns in dem bestmöglichen Licht zeigen und die vorher festgelegte Zielgruppe ansprechen.
Nur wie das alles erreichen und was brauche ich eigentlich alles, um diesen super genialen Feed zu erstellen?
Meine Grundausstattung...
Durch meinen früheren Blog und damit die gleichzeitige Instagram Nutzung, konnte ich mir bereits vor der Eröffnung meiner Schule viel Wissen über Social Media aneignen. Ich wusste zumindest schon mal was Hashtags sind, dass es mittlerweile ziemlich umfangreiche Datenschutzbestimmungen gibt und ich hatte eine Kamera zur Hand - deren Handbuch ich bis heute zwar nicht gelesen habe, aber zumindest weiß, was ich grundlegend mit ihr anstellen kann ;)
Und damit kommen wir schon gleich zum ersten Punkt, die Kamera. Natürlich bräuchte man sich in Zeiten der hervorragenden Handykameras keine richtige Kamera mehr zulegen, aber ich sag euch eins, die Bilder mit einer Kamera sind doch noch mal etwas anderes - hochwertiger, mit dem richtigen Format.
Ich selbst nutze seit Jahren meine Sony Alpha 77 und habe mir im Laufe der Jahre einfach noch ein paar Objektive dazugekauft. Insbesondere für Portraitaufnahmen nutze ich am liebsten mein 35mm Festbrennweitenobjektiv, da es mir die besten Aufnahmen ermöglicht. Hiermit ist der Hintergrund verschwommen, so dass allein mein Modell im Vordergrund steht und nichts von meiner Arbeit ablenken kann.
(eine Handvoll Bilder, die ich mit meiner Kamera gemacht habe)
Die Kamera und das Modell allein führen aber immer noch nicht zum Ziel, so dass ich euch einfach kurzerhand meine Equipmentliste für Protraitaufnahmen zusammengestellt habe.
Bezüglich des Hintergrundes müsst ihr natürlich keine festinstallierte Studioleinwand haben. Hier reicht es aus, wenn ihr einen Hintergrund wählt, der nicht zu unruhig ist oder grelle Farben aufweist.
Bei der Beleuchtung reicht mir persönlich das Ringlicht nicht aus, um optimale Lichtverhältnisse zu schaffen, weshalb ich auf zwei Fotoschirme setze, die ich seitlich vom Modell platziere. Aber auch das gute alte Tageslicht tut es an dieser Stelle, nur haben wir dies leider nicht zu jeder Jahreszeit zur Hand ;)
Noch ein paar weitere Tips am Rande...
Ich habe für meine Modelle ein paar Kleidungsstücke gekauft, die ich ihnen für die Bildaufnahmen über den Kopf stülpe :) Nicht immer hat ein Modell die passende Kleidung an, welche ebenfalls ablenken kann. Anstatt direkt etwas zu kaufen, wobei ich euch eine Kleidungsgröße empfehle, in die mehrere Modelle passen und nicht nur die ganz zierlichen, könnt ihr natürlich auch euer Modell bitten zum Termin etwas mitzunehmen was weiß oder auch cremefarben und schulterfrei ist.
Insbesondere schulterfreie Oberteile sehen auf Bildern unglaublich elegant aus und erzeugen eine schöne Silhouette.
Und noch ein Punkt, selbst wenn ihr nur das Make Up fotografieren möchtet, lasst die Harre nicht vollkommen außer acht! Eine wilde Mähne passt einfach nicht zu einem ansonst perfekten Make Up!
Meine Lieblingsapp bei der Bildbearbeitung...
Ich möchte hier noch kurz meine Lieblingsapps aufzählen, die ich - wenn mich nicht das neu entfachte Photoshop-Fieber packt - gerne nutze, um meine Bilder für Instagram aufzubereiten. Mit Snapseed und dem Portrait Tool bereite ich das Bild vor, dann geht's hier noch in den Weißabgleich und damit kann ich einen Haken bei Snapseed machen. Weiter gehts zu Facetune2, wo ich in die Details gehe, kleinere Unreinheiten überlagere und in der Funktion 'Retuschieren' Schärfe herausarbeite. Bevor meine Bilder dann auf Instagram hochgeladen werden, überlagere ich sie noch mit einem sogenannten Preset. Ich habe dieses Preset vor geraumer Zeit gekauft (ihr findet solche Presets z.B. bei Etsy, aber ihr könnt auch danach googeln). Der Vorteil an einem Preset ist, dass ihr immer die gleiche Stimmung auf Bildern erzeugt und euer Feed damit einheitlicher wirkt.
Das klingt nach viel Arbeit und ja, das ist es auch und da wir nicht bei jedem Kunden einen Fotografen zur Hand haben und zudem viele Hochzeitsfotografen nicht unbedingt unser Make Up in Szene setzen, müssen wir selbst zur Kamera greifen.
Ich weiß von vielen Kollegen, dass sie sogenannte Portfoliotage einrichten, Tage an denen sie Make Up & Haare stylen, um diese dann für ihr Profil abzulichten. Ich selbst versuche auch immer wieder solche Tage zu organisieren, denn jedes gute Bild mehr im Feed erzeugt mehr Aufmerksamkeit und diese Aufmerksamkeit wiederum führt zu mehr Kunden...
In diesem Sinne, ran an die Kameras...
Eure
P.s. Wer noch mehr über das Thema Fotografie, insbesondere Fotografieren für MUAs erfahren möchte, der sollte sich den gleichnamigen Kurs von Mona & Reiner nicht entgehen lassen! Hier werden nicht nur theoretische Tipps gegeben, sondern es wird direkt im Videokurs gezeigt, wie Du bei welchen Lichtverhältnissen, Einstellungen, Posen, Dein Modell bzw. Deine Braut in Szene setzt.
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